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Vom Verwöhnen

Ich bin sicher, du wirst gerne verwöhnt...


Ich jedenfalls verwöhne gerne und werde gerne verwöhnt. Wir Erwachsenen gönnen uns ein Wellness- Wochenende, eine Verwöhnmassage vom Partner/der Partnerin, ein paar Pralinen nach einem harten Arbeitstag, ein neues Duschgel, ein gutes Essen, einen Frisörtermin, eine Yogaeinheit, was auch immer. 


Woher kommt die Angst, man könnte ein Kind zu sehr verwöhnen, obwohl wir selbst gerne verwöhnt werden? 


Man kann einem Kind nicht 'zu viel' Aufmerksamkeit schenken. Man darf es verwöhnen mit Fürsorge, Liebe, Körperkontakt. Man darf auch mit der Zeit eine gute Balance finden, zwischen den Bedürfnissen des Kindes und den eigenen, aber das ist ein Prozess, der ständige Anpassung erfordert. Das Kind lernt, man selbst lernt... 


Man muss auf das Weinen eines Kindes reagieren, es muss nicht lernen mit seinen Gefühlen alleine zurecht zu kommen. Das kann es am Anfang und auch in den ersten Lebensjahren nicht ohne Hilfe! Wenn es in seinem Weinen alleine bleibt, ist es mit seinem großen Gefühl alleine und lernt, diese 'anscheinend' unerwünschten Gefühle zu unterdrücken. 


Gefühle zu begleiten ist nichts Schädliches, Kinder brauchen Erwachsene, die sie coregulieren. In der Trauer und auch in der Freude mit ihnen sind, ihre Impulse sehen und nicht bewerten. 


Heißt nicht, dass ein Kind keine frustrierenden Erfahrungen macht, das lässt sich im Leben nicht vermeiden, aber wer ganz und gar aufgefüllt ist mit liebevoller Zuwendung, kann auf seinem gefühlssatten Boden prima wachsen. Der braucht vielleicht keine Pralinen, wenn er 'fleißig' war, sondern er ist mit sich zufrieden, egal, was er geleistet hat. 


Man kann Kinder nicht genug verwöhnen!