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Mein größter Stillfrust

Ich bin frustriert, öfter als mir lieb ist.

Ich bin frustriert, dass es so viele, falsche Informationen zum Stillen gibt. Soweit, so unnötig, und nichts Neues.

Ich bin aber richtig sauer, dass Fachleute zum Stillen falsche Informationen verbreiten und junge Eltern damit nicht nur verunsichern, sondern durch ihren fachlich falschen Rat verhindern, dass Babys die Nahrung bekommen, die für sie am gesündesten ist.

Es ist für diese Kinder und ihre Eltern nicht nur ein emotionaler Schaden der entsteht, sondern auch ein gesundheitlicher, der am Ende auch unnötige Tränen, einen Teil des Selbstvertrauens und der Unabhängigkeit kostet. Es ist ein hoher Preis, der komplett vermeidbar ist, wenn sich Fachpersonal weiterbilden würde zum Stillen, wie es Patienten erwarten dürfen in einem Land mit einem hervorragenden Gesundheitssystem, in dem alle versorgt werden. Die Politik muss hellhörig werden, wenn der Start ins Leben schief läuft und das Folgen für ein ganzes Menschenleben und damit für die Gesellschaft hat.

Wir Stillexpertinnen und alle, die Eltern beraten, sind verpflichtet Eltern zu stärken, nicht um Eltern zu verunsichern. Wir tun gut daran, von einander zu lernen, Wissen zu erweitern, zu recherchieren, auf dem aktuellen Stand zu sein, Kollegen zu fragen, neue Wege gut überlegt zu gehen, anzuerkennen, wenn wir etwas nicht wissen, Detektivarbeit zu leisten, um die Ecke zu denken und herauszufinden, was Eltern stärkt. Individuell. Immer wieder neu. Keinen zu Verurteilen, schnell weiterzuschicken, zu werten. Eltern tun immer Dinge in der Annahme das Beste für ihr Kind zu tun. Wir sollten uns dieser Verantwortung bewusst sein und sie entsprechend ernst nehmen.

Weiterbildungen für medizinisches Fachpersonal findet man z.B. beim BDL, beim Europäischen Institut für Stillen und Laktation, beim Ausbildungszentrum für Laktation und Stillen und beim Deutschen Ausbildungsintitut für Stillbegleitung.